Moneta Romana

Flavius Gratianus (Regierungszeit: 367383 n. Chr.)
(geb. 359 n. Chr., gest. 383 n. Chr.)

Gratian wurde als Sohn des Valentinian I. und dessen erster Frau Valeria Severa im Jahr 359 in Sirmium geboren. Er war ein sehr gebildeter und kultivierter Mann und bekleidete als letzter Herrscher das Amt des Pontifex Maximus. Zeitweilig stand er unter großem Einfluss von Ambrosius von Mailand, einem christlichen Kirchenfürsten, wandte sich jedoch später vehement gegen die Priesterprivilegierung und die Ketzerei gegenüber Andersgläubigen.

Bereits mit acht Jahren wurde er von Valentinian I. zum Augustus ernannt, um die Nachfolge sicherzustellen. Als sein Vater im Jahr 375 starb, verwaltete der erst 16-Jährige Gratian die gesamten Westprovinzen. Sein Onkel Valens kümmerte sich derweil – eher schlecht und ohne militärisches Geschick – um die Ostprovinzen.

Gratians Halbbruder Valentinian II., aus der Ehe seines Vaters mit seiner zweiten Frau Justina, war erst fünf Jahre alt und wurde dennoch schon als potenzieller Nachfolger von Gratian mit der Verwaltung von Italien, Illyrien und Afrika betraut, zunächst allerdings nur pro forma.

Im Jahr 378 konnte Gratian einen entscheidender Sieg über die Alemannen erzielen. Valens hingegen wurde von den Goten geschlagen. Es folgten erhebliche Verwüstungen der Regionen Illyrien und Kleinasien durch die Goten.

Gratian bat Theodosius I. um Hilfe für die Ostgebiete und ernannte diesen 379 zum Augustus.

Nach einer kurzen Zeit der Ruhe begannen in Britannien einige Legionen zu meutern. Sie wurden angeführt von Magnus Maximus, der ihr Oberkommandeur war. Im Jahr 383 forderte Magnus Maximus Gratian zum Kampf in der Gegend von Paris auf. Gratian wurde von seinen Gefolgsleuten im Stich gelassen – wahrscheinlich aufgrund seiner Bevorzugung germanischer Soldaten – und musste fliehen. Es wird vermutet, dass er von einem Anhänger des Magnus Maximus, Arbogast, in Lugdunum umgebracht wurde.

Gratian war verheiratet mit einer Urenkelin des Constantin I., Constantia. Das Paar hatte keine Kinder.